Bambus
Für ein Spitzenprodukt gilt es, schon zu Beginn das beste Rohmaterial zu finden, auszuwählen und zu verarbeiten. Unter den professionellen Rutenbauern Europas bin ich bislang der Einzige, der 2009 selbst in die Volksrepublik China, ins Zentrum des Tonkin-Bambus-Gebietes gereist ist. Dort habe ich direkt vor Ort ca. 8000 Bambusrohre von Hand selektiert und nur die besten Rohre für meine gespließten Fliegenruten ausgewählt. Durch diese Arbeit habe ich umfangreiche Erfahrungen gesammelt sowie ein besonderes Verständnis für Bambus entwickelt. |
Rein botanisch gesehen, gehört Bambus zur Familie der Gräser und ist nicht, wie häufig angenommen, ein Baum. Überhaupt wurde Tonkin-Bambus erst um 1925 wissenschaftlich von dem amerikanischen Botaniker Dr. Floyd McClure „entdeckt“. Während einer Reise nach China stellte er fest, dass diese Sorte bislang noch nicht wissenschaftlich beschrieben und benannt war. Er gab ihr den Namen: „Arundinaria amabilis“. |
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Die geographischen Verhältnisse entlang des Sui Flusses bietet die perfekte Umgebung und das perfekte Klima für das Gedeihen dieser Spezies. Der Fluss ist umsäumt von steilen Hängen an denen die Pflanze von den Bauern kultiviert wird. |
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Häufig werden die Rohre durch das Einritzen eines Symbols in die Rinde markiert. Diese Markierung zeigt die Besitzansprüche eines Bauern an dieses Bambus Rohr. Manchmal haben diese Zeichen aber auch eine ganz „menschliche“ Bedeutung wie die Liebeserklärung eines jungen Mannes an seine Angebetete. |
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An den Flussufern werden die einzelnen, leuchtend grünen Rohre dann im Flusssand gewaschen und von Schmutz und Flechten befreit. |
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Anschließend werden die Rohre aufgestellt und in der Sonne getrocknet. Dabei bekommen sie die vertraute und so beliebte strohgelbe Farbe. |